Unterwegs
in Maryland konnten wir Mitte Oktober 2000 das 18. Jahres Treffen (Annual
National Trial) des Jack Russell Clubs von Amerika besuchen. Es
handelt sich dabei um das weltweit grösste Treffen von Jack Russell
Terriern. Es nahmen über 1200 Hunde (andere Rassen waren auf dem
Ausstellungsgelände aus verständlichen Gründen nicht zugelassen)
aus ganz USA und Kanada teil.
Der
dreitägige Anlass bestand einerseits aus Exterieur-Beurteilungen,
andererseits aus sportlichen Wettbewerben. Dazu gehörten Agility,
Obedience, Bauprüfungen und Rennen. Sämtliche Abteilungen waren
unterteilt in Klassen für kleinere (25,4cm bis 32 cm) und solche für
grössere Hunde (über 32 cm bis 38 cm Stockmass). Die
Exterieur-Beurteilungen wurden für Rüden und Hündinnen getrennt
vorgenommen, jeweils separat für glatt- oder rauhhaarige Tiere.
Alle anwesenden Terrier hatten coupierte Schwänze. Sie waren
durchwegs eher knapp gefüttert, was uns besonders bei den Welpen
auffiel. Alle Hunde waren freundlich, Raufereien waren nicht zu
hören.
Die
Besitzer konnten mit ihren meist grossen Fahrzeugen bis direkt an den
Ausstellungsring fahren. Dort wurden Zelte als Regen- und Sonnenschutz
aufgestellt. Neben Stühlen und Tischen mit Werbematerial befanden
sich jeweils kleine Ausläufe aus Gitterelementen, in welchen die
Hunde den Tag verbrachten. Es waren zahlreiche Stände mit Zubehör
vorhanden. Dort konnte man alle erdenklichen Jack Russell- Artikel
erwerben. Neben Fachbüchern wurden Leinen, Halsbänder, Kleidungsstücke
mit Rassenaufdruck, Kalender, Schmuck, Zierfiguren,
Maulkörbe und Hundespielsachen
angeboten. Am
Schluss fand eine Versteigerung verschiedener Artikel statt, der Erlös
wurde zur Rettung ausgesetzter Jack Russells verwendet. Etwas abseits
konnte man sich mit verschiedenen Esswaren und Getränken stärken.
Aus
zeitlichen Gründen konnten wir von den sport-lichen Wettkämpfen nur
Agility verfolgen. Es gab An-fänger und Fortgeschrittene. Das Publikum
nahm gros-sen Anteil am Erfolg der Teilnehmer.
Die jagdlichen
Prüfungen, auf welche die Aussteller grossen Wert legten, waren
Eignungstests für die Jagd auf
Rotfuchs, Waldmurmeltier
und Waschbär/Dachs. Die Züchter, mit welchen wir gesprochen haben,
halten den Charakter der Zuchttiere sowie ihre Eignung für den
jagdlichen Gebrauch für wichtiger als äusserliche Schönheit. Ein
grosses Problem scheint in der Zucht das gehäufte Auftreten
von vererbten Augenkrankheiten zu sein. Vorsichtige Züchter
lassen ihre Hunde auf Linsenluxation und Katarakt untersuchen.
Offenbar gibt es in einigen Linien auch Probleme im Bewegungsapparat.
Wir
verliessen Havre de Grace, Maryland, mit grosser Sehnsucht nach
unseren eigenen Hunden aber auch mit der Überzeugung, dass sich die
nord-amerikanischen Züchter um die Erhaltung der Eigenschaften dieser
speziellen Rasse sehr stark einsetzen.
Text/Fotos: Evelyne Marti,
Beachbriss
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