Reitbegleithund

Viele Reiter wünschen sich, ihren Hund mit auf den Ausritt zu nehmen. Dies macht, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, sehr viel Spaß und bringt dem Hund viel artgerechte Bewegung und Abwechslung. Parson & Jack Russell Terrier eignen sich als Reitbegleithund sehr gut. Allerdings müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Der Hund muss körperlich fit sein, damit er die Belastung verkraften kann. Dies sollten Sie am Besten bei einem Tierarztbesuch abklären lassen. Weiterhin muss man beim Reiten auf den Jack Russell eingehen... langgezogene Galoppstrecken oder hohe Hindernisse können auf Grund seiner geringen Größe zum Problem werden.

© Sabine Schwerdtfeger

Ein Reitbegleithund soll als treuer Begleiter vertrauensvoll und gelassen an der Seite des Pferdes laufen und zuverlässig auf die Kommandos des Reiters horchen. Also er darf weder ohne Erlaubnis jagen, noch auf die Straße laufen. Da der Jack Russell zumeist über einen starken Jagdtrieb verfügt, ist ein guter Grundgehorsam unumgänglich! Falls Ihr Hund nur über einen mangelnden oder gar keinen Basisgehorsam verfügt, sollten Sie vielleicht überlegen, ob Sie erst einmal eine Hundeschule besuchen, um mit Ihrem Hund, ohne Pferd, zu trainieren. Er sollte keine Angst im Straßenverkehr haben und nicht aggressiv zu Passanten, Pferden oder anderen Hunden sein.

Wenn Sie es versuchen wollen, dann sollten Sie mit kleinen Unterrichtseinheiten beginnen. Für die ersten muss das Pferd nicht einmal gesattelt werden, Hund und Pferd sollen sich hier nur vertraut machen. Bringen Sie Ihrem Hund bei, am Pferd Fuß zu gehen und später auch ihn von dort aus abzulegen. Beherrscht er dies problemlos, dann kann ein erster Versuch vom Pferd aus starten. Geübt wird hier am besten auf einem Reitplatz, wo der Hund nicht durch Straßen oder ähnliches gefährdet ist, wenn nicht gleich alles problemlos funktioniert.

© Sabine Schwerdtfeger

Als Problem stellt sich, wie schon beschrieben, häufig die Größe des Jack Russells dar, er kann zumeist schlecht vom Pferd aus an- bzw. abgeleint werden. Hierfür empfiehlt es sich, entweder vom Pferd abzusteigen oder dem Hund beizubringen, auf eine Erhöhung (z.B. einen Baumstamm) zu springen. Weiterhin muss unbedingt Ausdauer und Kondition des Hundes trainiert werden, denn ohne diese kann er Pferd und Reiter in schnelleren Gangarten nicht lange folgen. Und alles sollte immer wieder geübt bzw. trainiert werden, bevor es das erste Mal zusammen mit Pferd und Hund ins Gelände geht - Übung macht nicht nur hier den Meister.

Text/Fotos: Sabine Schwerdtfeger, Dreamcatcher

Literaturtipps:
"Der Reitbegleithund"
von Gisela Rau
Gebundene Ausgabe - Kynos
Erscheinungsdatum: Juni 2002
ISBN: 3933228433
"Der Hund als Reitbegleiter. Mit richtiger Erziehung zur
harmonischen Partnerschaft."

von Manuela van Schewick, Perdita Lübbe-Scheuermann
Broschiert - Cadmos
Erscheinungsdatum: April 2002
ISBN: 3861275260